Automatisierung und Künstliche Intelligenz im Fokus
Automatisierung und KI sind die aktuellen Fokusthemen, die der wissenschaftliche Beirat der PARTEC für 2025 neu formuliert hat. „Auf diesen Gebieten wird momentan sehr viel geforscht und auch neu angewendet“, erklärt Chairman Professor Lutz Mädler die Entscheidung. „Hier entstehen neue Communities, mit denen wir uns vernetzen wollen.“ Auch sein Institut an der Universität Bremen – das Fachgebiet der Mechanischen Verfahrenstechnik – beteiligt sich am Kongress, unter anderem mit den Themen Partikelsynthese, Partikelformulierung, Mehrphasenprozess und Stoffdaten. „Ein wichtiges Thema wird das Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgesellschaft zu Heteroaggregation sein, welches wir hier in Bremen koordinieren“, ergänzt Mädler.
„Persönlich verspreche ich mir wieder neue Impulse für die eigene Forschung“, sagt der Chairman mit Blick auf die PARTEC 2025. Besonders gespannt erwartet der Physiker und Ingenieur für Verfahrenstechnik Antworten auf die Frage, wie Innovation und Effizienz angesichts begrenzter Ressourcen weiterhin erhöht werden können – und in diesem Zusammenhang auch, welchen Einfluss KI künftig auf die Partikelsimulation haben wird. Mit Blick auf Zukunftsthemen spricht der Kongress deshalb auch gezielt Nachwuchswissenschaftler an. „Die brauchen wir für unsere Community alle ganz dringend“, mahnt Mädler.
Particles Empowering Tomorrow: Innovations for our Global World – unter dieses Motto hat Mädler gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Beirat die PARTEC 2025 gestellt. Es drückt aus: Partikel stehen an erster Stelle. Und sie sind wichtige Bausteine, heute und auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Für zukünftige Prozesse sind Partikel von wesentlicher Bedeutung, ob es um Energie, Recycling, Wertschöpfung oder neue Produktionstechnologien geht.
Wissenschaftlicher Austausch über Ländergrenzen hinweg
„Ich glaube an eine Globale Welt und hoffe, dass die PARTEC das auch reflektieren wird“, sagt Mädler mit Blick auf den internationalen Charakter des Kongresses. 2023 reisten Teilnehmer aus 25 Ländern nach Nürnberg, um die jüngste Auflage der PARTEC zu besuchen – ein Wert, der traditionell hoch ist. Ebenfalls 2025 wieder dabei ist Professor Arno Kwade. Als Leiter des Instituts für Partikeltechnik an der TU Braunschweig war Kwade Chairman der PARTEC 2023. „Die PARTEC hat in den letzten Jahren stets bewiesen, internationale Spitzenforschung aus allen Bereichen der Partikeltechnik zu präsentieren, von der Grundlagen- bis zur industriellen Anwendungsforschung“, sagt Mädlers Vorgänger über den Kongress. Er erwartet auch im nächsten Jahr viele Beiträge, die die neusten Innovationen zu Prozesstechnik, Analytik und Produkten zeigen und spannende Forschungsfragen beantworten, besonders in Sachen Nachhaltigkeit.
Kwade reist nicht allein nach Nürnberg, sondern gemeinsam mit weiteren Vertretern des von ihm geleiteten Instituts für Partikeltechnik. „Wir werden auch für 2025 wieder zahlreiche Vorträge und Poster einreichen, um von unserer Seite erneut zum Erfolg der PARTEC beizutragen“, stellt Kwade in Aussicht. Dabei werden entsprechend den sechs Forschungsbereichen unterschiedliche Hauptthemen der Konferenz adressiert. „Dies umfasst beispielsweise Beiträge aus dem Bereich der pharmazeutischen Verfahrenstechnik zur Ringschichtgranulation oder dem Füllverhalten industrieller Rundlauftablettenpressen. Ohne solche Prozesse genau zu verstehen, ist deren gezielte Optimierung kaum möglich, die in Anbetracht der hohen Qualitätsanforderungen an Medikamente bei gleichzeitig weiter steigendem Bedarf jedoch unerlässlich ist“, erklärt der Wissenschaftler.