Der VDMA bringt es auf den Punkt: „Gemeinsam finden wir den richtigen Kurs und stärken die Resilienz der Unternehmen“, verspricht er seinen Mitgliedern. „Sicher durch wirtschaftliche Turbulenzen“ zu kommen sei das Ziel. Ein Rückblick aufs erste Quartal 2025 erlaubt zumindest einen Funken Hoffnung. Zwar ist der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland mit einem Minus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ins neue Jahr gestartet, der März zeigte jedoch einen leichten Aufwärtstrend. Ein genauerer Blick auf die Exportmärkte verdeutlicht eine neue Dynamik im Nahen und Mittleren Osten, in Zentral-, Süd- und Südostasien, in Afrika und Lateinamerika. Die Ausfuhren in diese Länder legten spürbar zu, im Nahen und Mittleren Osten sogar um 13,4 Prozent. „Diese Entwicklung ist eine Chance, aber sie braucht gezielte politische Flankierung. Etwa durch neue Handelsabkommen sowie mehr Unterstützung bei Finanzierung und Marktzugang", sagt Dr. Gernandt, Chefvolkswirt des VDMA.
Dämpfer durch Verunsicherung
Da jedoch die Exportquote aller Fachbereiche bei rund 80 Prozent liegt, hätten Einschränkungen des offenen Handels gravierende Folgen. Die Zollpolitik der US-Regierung und die damit verbundenen Unsicherheiten könnten die deutschen Maschinenbauer hart treffen. Denn die USA sind der größte Einzelmarkt. Im April gingen die Auftragseingänge bereits um 6 Prozent zurück. Immerhin legten dabei die Orders aus den Euro-Partnerländern um 11 Prozent zu.
Steuert der große „Deal-Maker“ also direkt oder indirekt die Geschicke des deutschen Maschinenbaus? Dagegen stemmt sich der VDMA – und er baut dabei nicht nur auf eine Kehrtwende der Politik, sondern vor allem auf die Stärke seiner Mitglieder. Verbandspräsident Bertram Kawlath formulierte es im Januar in der Süddeutschen Zeitung wie folgt: „Wenn sich die Welt so schnell bewegt, ist keine Zeit für Bequemlichkeit. Ich bin Segler. Wenn der Wind stark weht, müssen Sie raus aus der Kajüte, auch wenn es draußen nicht sehr gemütlich ist.“
Der VDMA sieht sich dabei als Lotse für seine Mitgliedsunternehmen. Er will sie unter anderem dabei unterstützen, flexibel zu reagieren, Strukturen anzupassen und die richtigen Innovationen an Bord zu holen. Die Firmen sollen gleichzeitig ihre Kosten im Griff behalten sowie neue Märkte und neue Geschäftsmodelle erschließen. Mit den richtigen Recruiting-Strategien und moderner Personalentwicklung soll der Maschinen- und Anlagenbau dem Nachwuchsmangel vorbeugen. Ganz unmittelbar hilft der VDMA seinen Mitgliedern als Wegweiser im Regulierungsdschungel. Er konfrontiert aber auch die politische Führung mit der Notwendigkeit von Reformen, angefangen beim Bürokratieabbau über den Ausbau der Infrastruktur (Digitalisierung, Energie inklusive Erneuerbare, Verkehr) bis hin zur Modernisierung der Arbeitsmärkte.